Wien, 24. Oktober 2022 (APA OTS) – Einig war sich bei der Pressekonferenz das Podium – neben dem Bildungsdirektor für Wien, Heinrich Himmer, und dem Geschäftsführer von UNICEF Österreich, Christoph Jünger, der Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz und Vizebürgermeister der Stadt Wien, Christoph Wiederkehr, die Menschenrechtsbeauftragte der Stadt Wien, Shams Asadi, und der Schuldirektor Richard Pregler, der mit seiner Schule „Campus Donaufeld“ am UNICEF-Programm Kinderrechteschulen teilnimmt –, dass in Zeiten der Krisen insbesondere junge Menschen gestärkt werden müssen. Die ersten Schulen starten mit Oktober 2022 mit dem Programm.
Das Programm hat zum Ziel, die Kinderrechte aus der UN-Kinderrechtekonvention im Schulalltag zu verankern. In UNICEF-Kinderrechteschulen lernen Kinder und Jugendliche nicht nur ihre Rechte besser kennen, sondern sie erleben ihre Schule auch als einen Ort, an dem Kinderrechte gelebt und ernst genommen werden. Dadurch werden die Kinder dabei unterstützt, ihre Persönlichkeit besser zu entwickeln.
„Die Pandemie hat uns deutlich vor Augen geführt, dass Kinderechte auch in Österreich nicht ‚selbstverständlich‘ sind. Kinder und Jugendliche stehen nicht an, ihre Rechte wie Partizipation oder gute Schulbildung laut einzufordern. Es liegt nahe, die Schule als zentralen Lebensbereich von Kindern und Jugendlichen zu einem Ort zu machen, an dem Kinderrechte als Herzstück der Schulgemeinschaft tagtäglich gelebt werden - sie zu Kinderrechteschulen zu machen. Die Schule wird zu einem Ort, an dem ihre Meinung ernst genommen wird und sich Kinder und Jugendliche im Wissen und Bewusstsein ihrer eigenen Rechte für die Rechte ihrer Mitmenschen einsetzen und damit unsere Gesellschaft positiv mitgestalten! Wir freuen uns, dass wir jetzt in Wien mit dem Programm starten und UNICEF Österreich dieses ganzheitliche Schulkonzept auch mit Schulen in ganz Österreich in die Praxis umsetzen wird“, betont Christoph Jünger, Geschäftsführer von UNICEF Österreich.
„Kinder haben Rechte. Um dies stärker ins Bewusstsein zu rücken, starten in der Pilotphase nun zehn Wiener Schulen mit dem UNICEF Kinderrechte-Programm. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass sich das Schulklima verändert und der Respekt aller füreinander wächst. Das beeindruckende Projekt sieht die Schulen mit ihren Herausforderungen und berücksichtigt diese: So können Schulen beispielsweise jederzeit einsteigen und Pädagog*innen ist es möglich, zeit- und ortsunabhängig e-Learning-Einheiten zu absolvieren. Die Beteiligung ist darüber hinaus als pädagogische Fortbildung anrechenbar. Ein weiterer Benefit sind die Synergie, die sich in Hinblick auf das pädagogische Qualitätsmanagement ergeben. Großartig ist die Prozessbegleitung durch Expert*innen von UNICEF. Die gelebte Partizipation an der Schule wird sicher einen langfristigen Mehrwert sowohl für die Schulen als auch die Gesellschaft haben“, ist Bildungsdirektor Heinrich Himmer überzeugt.
Die Schulen fit für die Zukunft machen
Das UNICEF-Programm Kinderrechteschulen fördert ein verbessertes Schulklima durch mehr positives Miteinander sowie Verständnis und Respekt, indem soziale Kompetenzen gestärkt werden. Resultate dieses Programms in anderen Ländern zeigen, dass durch gelebte Kinderrechte nicht nur Phänomene wie Mobbing reduziert werden, sondern auch ein verbessertes Lernklima zu größeren Lernerfolgen an teilnehmenden Schulen führt. Gelebte Partizipation kann weiters dazu führen, dass Kinder und Jugendliche dazu motiviert werden, sich auch in Zukunft in der Gesellschaft zu engagieren und sich aktiv für ihre eigenen Rechte und die von anderen einzusetzen.
„In einer Menschenrechtsstadt wie Wien müssen Kinderrechte geschützt und deren große Bedeutung stets hervorgehoben werden. Die UNICEF-Kinderrechteschulen werden einen entscheidenden Beitrag leisten, um Rechte auch spürbar und erlebbar zu machen: etwa das Recht auf Bildung, das Recht auf Gesundheit – insbesondere was das psychische Wohlergehen betrifft – sowie das Recht auf Freizeit und Erholung. Um Kindern eine schöne Zukunft zu ermöglichen, müssen wir ihnen in der Gegenwart Sicherheit bieten“, so Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat von Wien.
„Kinder- und Jugendrechte sind Menschenrechte, die alle wichtigen Lebensbereiche von Kindern und Jugendliche betreffen. Sie sind ein Barometer einer Gesellschaft des ‚Miteinanders‘“, sagt Shams Asadi, Menschenrechtsbüro der Stadt Wien.
Für mehr Miteinander an den Schulen
Das ganzheitliche Konzept der UNICEF-Kinderrechteschulen basiert auf einem mehrstufigen Prozess, in dem die praktische Umsetzung von Kinderrechten in der gesamten Schulgemeinschaft miteinander besprochen wird und von allen gleichermaßen respektiert und unterstützt wird. Gemeinsam mit Trainer*innen werden dazu in Workshops Maßnahmen erarbeitet, die am Schulstandort verwirklicht werden und mit einem besseren Schulklima sowie einer UNICEF-Zertifizierung belohnt werden. Eine eigene Online-Plattform führt interaktiv und individuell durch mehrere Module wie Jugendbeteiligung, Nicht-Diskriminierung oder Gewaltprävention, um langfristig und kollektiv von diesem neuen Wissen zu profitieren. Die Bildungsdirektion für Wien unterstützt das Pionierprojekt UNICEF-Kinderrechteschulen vor allem durch ihre Expertise in Fragen der Verwaltung und ermöglicht die bestmögliche Einbindung des Schulprogramms in bestehende Strukturen und steht den Schulen dabei beratend zur Seite.
„Der Themenbereich Kinderrechte liegt selbstverständlich im Interesse pädagogisch tätiger Menschen. Damit sind Unterstützung, Schutz und bestmögliche Förderung klare Ziele jedes pädagogischen Handelns. Dennoch ist er in diesem Bereich, wegen der Vielfalt der Aufgaben und Anforderungen die die Gesellschaft an Pädagog*innen stellt, oft in den Hintergrund gerückt. Gut, dass er durch dieses Projekt in den Vordergrund gehoben wird“, so Richard Pregler, Schuldirektor der Ganztagsvolksschule Campus Donaufeld.
Schulen leben Kinderrechte – bald in ganz Österreich
Die in den Schulen erarbeiteten Maßnahmen für mehr Kinderrechte werden kontinuierlich in ihrer Umsetzung begleitet und extern kontrolliert, bevor eine Schule das UNICEF-Zertifikat „Kinderrechteschule“ verliehen bekommt. UNICEF Österreich plant die nächste Phase des Schulprogramms im Schuljahr 2023/24 in weiteren ausgewählten Bundesländern fortzusetzen und die UNICEF-Kinderrechteschulen langfristig in ganz Österreich zu etablieren.
Mehr Informationen für interessierte Schulen sowie die Möglichkeit zur unverbindlichen Online-Anmeldung finden Sie hier: unicef.at/kinderrechteschulen
Fotos werden auf Anfrage sehr gern zugeschickt.
Rückfragen & Kontakt:
Michael Blauensteiner
Brand & Kommunikation UNICEF Österreich
Tel.: +43 660 38 48 821
Mail: blauensteiner@unicef.at
Mag.a Tabea Nica Petra Grießner
Mediensprecherin Bildungsdirektor Heinrich Himmer
Tel: +43 1/525 25 77014
Mail: tabea.griessner@bildung-wien.gv.at
Stephan Maier
Mediensprecher Vizebürgermeister Wiederkehr
Tel.: +43 1/4000 83213
Mail: stephan.maier@wien.gv.at
Launch der UNICEF-Kinderrechteschulen: Christoph Jünger, Geschäftsführer UNICEF Österreich, Christoph Wiederkehr, Bildungsstadtrat und Vizebürgermeister der Stadt Wien, Shams Asadi, Menschenrechtsbeauftragte der Stadt Wien, Heinrich Himmer, Bildungsdirektor Wien und Schuldirektor Richard Pregler, der mit seiner Schule „Campus Donaufeld“ am UNICEF-Programm Kinderrechteschulen teilnimmt. (v.l.)